Ernst Pickhardt
Ernst Pickhardt konnte die geschäftsführende Rolle in den Gummersbacher Werken eines Vaters nicht fortsetzen. Er war farbenblind, also für farbige Gespinste und Tapeten nicht geeignet. Deshalb wurde eine neue Gesellschaft: “Metallwerk Elektra“ mit Fritz Brockhaus gegründet, die Elektro-Artikel herstellte, in der Kriegs- und Nachkriegszeit auch verwandte andere Elektro-Erzeugnisse. Der Bestand des Werkes war einige Jahre vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges durch Verluste in Südamerika, dem Hauptabnehmerland, sehr infrage gestellt. Es kam ein Vergleich zustande. Auch er war am Wohl seiner Vaterstadt tatkräftig beteiligt.
Seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Beigeordenter der Stadt Gummernsach verlor er am 15. März 1934. Der war dort seit 1903 mehrere Jahre mit Kriegsunterbrechung tätig. Mit großen Interesse widmet er sich den Interessen des Gummersbacher Krankenhaus. Sein Amt verlor er , da er ein ausgesprochener Nazigegner war und als „Pickhardt“ mit seiner Meinung nicht “hinterm Berg“ halten konnte. Wie sein Vater diente er als Einjähriger bei der Kavallerie in Krefeld und zog 1914 bis 1917 in den Krieg als Vizewachmeister bei dem FussArtillerie Regiment 9. Sein Weg führte ihn über Antwerpen nach Litauen/Rußland. In der Gummersbacher Freien evangelischen Gemeinde war er lange Jahre Chorleiter und beteiligte sich am Wortdienst, und in der Bundesleitung der Freien evangelischen Gemeinden führte er die Bundeskasse. Es ist heute noch nicht vergessen, daß er einmal auf eigenartige Weise zum Lebensretter der Familie Nusch wurde, die gegenüber dem Pickhardthaus wohnte. In einer Nacht um die Jahrhundertwende wurde seine Schwester Adele durch die Stimme ihrer Schwester Emmi, die damals ihre Pensionszeit in England verbrachte, geweckt und nach einigen Zögern, wie an der Hand geführt, genötigt auf einen unter einer großen Glassrosette stehenden Tisch zu steigen, wo sie direkt in des Feuer gegenüber blickte. Sie weckte ihren Bruder Ernst, der die im Rauch schlafende Familie ins Freie trug.
Zu seiner Charakterisierung: Man verglich ihn wohl mit einer Nuß „außen hart, innen weich“. Mit seiner Frau Elsa Margarete Schlenke hatte er 6 Kinder, von denen heute noch eine Tochter lebt. Sie starb nach einer Operation 1940 in Wipperfürth, während ihr Mann 1943 einem Schlaganfall erlag.
Kinder:
Elsbeth (ledig) |
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Marga (ledig) |
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Ernst Heinz Ernst Heinz war vorgesehen für die kaufmännische Leitung in der Tapetenfabrik, machte dort seine kaufmännische Lehre und hielt sich länger in der Schweiz und in England auf. Er diente zwei Jahre in der Reichswehr und ging als Leutnant im zweiten Weltkrieg an die Front Grenadier-Regiment 236. Am 16.07.1944 fiel er in Vepriai Litauen als Oberleutnant. Mit seiner Frau Annemarie Jodl hatte er ein Kind, das jung starb. |
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Annemarie |
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Eleonore v. Ben Becker Töchter Ulrike Becker, Cornelie Becker |
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Dorethea v. Helmut Weidmann Sohn: Peter Weidmann |
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