Ernst Heinrich Pickhardt (1853-1913) geboren in Pützweiler (bei Aachen)
war verheiratet mit Emilie Linden und hatte mit ihr 7 Kinder von denen drei gestorben sind. Während sein Vater kaum öffentlich in Erscheinung trat, war er ein Mann, den das Wohl aller seiner Mitbürger an Herzen lag, und der das Erbe seines Großvaters fortsetzte. Seine Geradheit war ebenso geschätzt wie sein uneigennütziger Einsatz für Recht und Ordnung.
Als erster Beigeordneter und Stadtverordneter bekleidete er viele Ämter und wurde vielfach zu Rate gezogen, auch zum Schöffendienst aufgefordert. Durch längere Aufenthalte in Ausland, besonders in England, hatte er einen weiten Horizont, blieb aber in seiner persönlichen Haltung bescheiden und anspruchslos. Er gehörte zunächst den „Darbysten“ an, deren Versammlungen in England er auch besuchte. Als er wieder einmal dort an einen Abendmahl teilnahm, reichte man Brot und Kelch an ihm vorbei. Auf sein Befragen antwortete man ihn, er habe am „Ketzertisch“ teilgenommen. Kurz zuvor hatte er an einen Abendmahl mit den Glaubensgenossen seines Vaters teilgenommen. Solche Intoleranz ertrug er nicht. Er trat aus der “Versammlung“ aus und wurde Mitglied der Gummersbacher “Freien evangelischen Gemeinde“. Auch sie förderte er nach Kräften. (typischer Ausspruch an seine Töchter: “Ihr könnt einen Pastor heiraten, aber keinen von der Versammlung.)
Ernst Heinrich Pickhardt war Teilhaber der oben schon genannten Firmen: “Ernst Pickhardt Spinnerei,“ Kloster, der “Tapetenfabrik Pickhardt & Siebert“ und der später gegründeten “Abziehpapierfabrik Adolf Siebert“. Doch sein ganzes Interesse galt der Spinnerei, in deren Dienst er auch die Ursache zu seinem Tode fand. In einer eisigen Winternacht brach in der Spinnerei Feuer aus. Sofort eilte er nach Kloster, um die Löscharbeiten zu leiten. Dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, an deren Folgen er an 3. März 1913 starb. Von der Dienstzeit als Einjährig-freiwilliger bei den Husaren in Krefeld brachte er eine große Liebe zu Pferden mit. Zu Pferde oder in einen Ponnywagen legte er die Wege zur Spinnerei zurück.
Als einer der Ersten in Gummersbach legte er sich ein Auto zu. (Liste von 1909, KrR=Kraftrad, KrW= PKW).
Als er dies an einer Baustelle parkte und wieder besteigen wollte, fiel “versehentlich“ ein Ziegelstein auf seinen Kopf, der aber den harten Fall gut überstand. Von seiner Frau Emilie muß auch ein Wort gesagt werden. Sie war eine fromme Frau und in der Nachbarschaft als hilfsbereit bekannt; kein Unfall, keine Geburt ohne ihr Mittagessen und den Stärkungswein! Samstags lagen die Brotlaibe für Minderbemittelte und Kinderreiche zum Abholen bereit. Dabei machte die Basedowesche Krankheit ihrem Herzen sehr zu schaffen.
Ernst v. Schlencke |
12.05.1878 |
1943 |
Franz | 08.02.1880 | 1883 |
Emmy v. Dr Peter Weinstock, Düsseldorf Kinder: Helmut Weinstock ( Kinder Manfred, Margret, Irmgard) Kurt Weinstock (Kinder : Dr. Peter und Heidi) Günther Weinstock Herbert Weinstock (ohne Kinder) Hilde Weinstock (Bärbel, Peter) |
21.02.1881 | 1969 |
Walter | 26.08.1882 | 1883 |
Adele v. Kurt Zimmermann (Missionar in China 1935), Wuppertal |
10.12.1884 | 1969 |
Helene v. Bernhard Zimmermann, Köln |
16.10.1887 | 1953 |
Willy | 12.01.1890 | 1891 |